Regenbogenschule Sontra

Sontra. Eine besondere Freude war es für Schulamtsdirektor Jürgen Franz, der Regenbogenschule  das „Zertifikat Bewegte Schule“ zu überreichen, denn gern erinnert er sich an die ersten Jahre seiner Dienstzeit als Junglehrer an der Sontraer Bildungseinrichtung.

Vor fast genau einem Jahr hatte das Kollegium der Grundschule einstimmig beschlossen, sich um das begehrte Zertifikat zu bewerben, denn unumstritten ist, wie wichtig tägliche Bewegung für die Entwicklung des Kindes,  zur Gesunderhaltung und Gesundheitsförderung sind. „Spiel und Bewegung schaffen zudem wichtige Grundlagen für Konzentration und Durchhaltevermögen während des Unterrichts“, betonte Franz anlässlich der Verleihung der Urkunde, bei der neben Schulleiterin  Silke Genzel und Martina John als Konrektorin auch der Vorsitzende des Fördervereins, Norbert Gerlach, zugegen war.

 

Klettern und Ball spielen

„Seit vielen Jahren legen wir besonderen Wert auf Bewegung nicht nur im Sportunterricht, sondern versuchen abwechslungsreiche Bewegungsformen auch in den schulischen Alltag zu integrieren“, so Konrektorin Martina John, die als Sportlehrerin zusammen mit Kollegin Dagmar Mittendorf als Sportfachleiterin die Koordination des Projekts übernahm.

Wer wissen will, wie das funktioniert, muss nur mit offenen Augen über die drei Schulhöfe gehen, die vom Klettergerüst über Ballspiele bis hin zum Fahrradfahren auf einem vorgezeichneten Straßenfeld abwechslungsreiche Bewegungsmöglichkeiten bieten.

 

Handball-AG  und Zirkusprojekt

Darüber hinaus sind in der Pausenhalle neben Tischtennisplatten Pedalos, Roller, Stelzen, Holzfahrzeuge und Jonglierspiele vorhanden, die bei gutem Wetter vorwiegend in den Betreuungszeiten vor und nach dem Unterricht genutzt werden. Durch die enge  Zusammenarbeit mit dem TV Sontra gibt es  seit zwei Jahren eine Handball-AG, die nun neben Fußball-AG oder Tanz-AG eine zusätzliche Sportstunde für alle Klassenstufen darstellt.

Auch aufgrund der regelmäßigen Projekte und Aktionen wie das regelmäßig organisierte Fußballturnier für die dritten und vierten Klassen, schulinterne Wettkämpfe etwa im Stelzenlauf und das im vierjährigen Rhythmus geplante Zirkusprojekt, bei dem die Schüler selbst als kleine Artisten auftreten, konnte sich die Regenbogenschule zertifizieren.

„Nicht zuletzt fördern spielerische Bewegungsformen während des Unterrichts auch das soziale Lernen“, so Franz,  „und können somit  einen wichtigen Beitrag zur Gewaltprävention leisten.“

 

Sitzecken und Stehtische

In diesem Sinne legen die Lehrenden der Regenbogenschule viel Wert darauf, dass die Kinder nicht ausschließlich still auf ihren Stühlen sitzen müssen. Im Werkstattunterricht und in der Planarbeit haben die Kinder immer wieder Gelegenheit sich im Klassenraum frei zu bewegen. Sitzecken, Bereiche für Partnerarbeit oder Kleingruppen bieten Abwechslung der Sitzhaltung. Musikalische Bewegungspausen machen auch müde Geister wieder munter.  Erst kürzlich wurden in der Höhe verstellbare Stehtische mit finanzieller Unterstützung des Fördervereins angeschafft und jede Klasse verfügt inzwischen über besondere mit Luft gefüllte Sitzkissen, die die Wirbelsäule entlasten. „Ohne den Förderverein“, so John, „könnten wir uns und unseren Schülern viele Wünsche nicht erfüllen .“ So finanzierte der von vielen Eltern getragene Verein in den vergangenen Jahren zudem neue Rollfahrzeuge, zwei nagelneue Handballtore und unterstützt das Projekt „Trinken in der Schule“.

 

Spiele von früher für heute

Im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung für Eltern, Lehrer und Schüler erläuterte eine Referentin der Bundesarbeitsgemeinschaft für Haltungs- und Bewegungsförderung Strategien für eine bewegte Schulkultur. Dabei wurde an viele beliebte Spiele von früher erinnert, die auch  heute noch Spaß machen. Auch Unterrichtsgänge – etwa im Rahmen des Sachunterrichts – zu außerschulischen Lernorten passen in das Konzept der „bewegten Schule“ und zeigen den Kindern, die oftmals selbst kurze Strecken mit dem  Auto gefahren werden, Alternativen auf. Überdies motivieren  auch der Schwimmunterricht und die Fahrradausbildung in der dritten bzw. vierten Klasse zu mehr Bewegung und tragen schließlich auch zur Vermeidung von Unfällen bei.

Allerdings ist mit dem Zertifikat das Projekt längst nicht abgeschlossen, „denn wir wollen schließlich in Bewegung bleiben“, so die stellvertretende Schulleiterin, „und so bleiben trotz der relativ guten Ausstattung unserer Schule noch einige  Wünsche offen.“ Die Erneuerung des  Belages für die Laufbahn steht neben neuen Lampen für die Aula, die auch ein Spielen mit leichten Bällen erlauben, ganz oben auf der Wunschliste.

 

A.Kapinus

Schulamtsdirektor Jürgen Franz überreicht Projektleiterin Martina John die Urkunde „Bewegte Schule“. Auch Schulleiterin Silke Genzel und Norbert Gerlach vom Förderverein der Regenbogenschule freuen sich über die Auszeichnung. Das neue Handballtor möchten die Kinder der Klasse 3b am liebsten gleich ausprobieren.