Zum wiederholten Male konnte unsere Schule im März 2010 das Zirkusteam der Familie Kaselowsky für eine Projektwoche gewinnen, an der alle Schülerinnen und Schüler entsprechend ihren Neigungen teilnehmen konnten.
Das erlebnisorientierte Konzept, das vor allem Freude, Teamgeist und Selbstwertgefühl fördern möchte, stimmt überein mit den Zielen unseres Schulprogramms bezüglich der Förderung von Sport und Bewegung in der Schule.

Manege frei im Circus Casselly“ hieß es nun für 241 Mädchen und Jungen aller zwölf Klassen der Regenbogenschule. Auf das Zirkusprojekt hatten sich die Grundschulkinder auch im Frühjahr 2010 schon lange gefreut, denn es versprach spannende Aktionen unter der Zirkuskuppel und somit willkommene Abwechslung vom Schulalltag. Ermöglicht hatte dieses Projekt der Förderverein der Sontraer Grundschule, der pro Teilnehmer sieben Euro bezuschusste. Auch die Stadt Sontra unterstützte das Vorhaben, indem sie auf die üblichen Standgebühren verzichtete.
Während einer kompletten Schulwoche bildete das fünfköpfige Artistenteam des Zirkus Casselly die Schülerinnen und Schüler zu Clowns, Jonglierkünstlern sowie Artisten aus.

Am ersten Projekttag konnten die Schüler selbst wählen, in welcher Sparte sie sich betätigen wollen. Das erfahrene Zirkusteam entschied dann beim ersten Training, ob ein Kind in der entsprechenden Disziplin gut aufgehoben war. Entsprechend konnte anschließend noch ein sinnvoller Wechsel ermöglicht werden.
In den anschließenden Tagen erfolgte täglich ein etwa 2-stündiges Training pro Gruppe und die Vorbereitung auf die Vorstellung, die den Einsatz und die Leistung der Kinder krönen sollte.
Die Generalprobe am Tage vor der Aufführung sollte für alle ein aufregendes Ereignis werden, denn erstmals wurde in den aufwändigen, bunt schillernden Kostümen bei voller Beleuchtung und Beschallung geprobt.

Pädagogisches Konzept
Die Traumwelt Zirkus“ fasziniert Kinder und jung gebliebene Erwachsene seit je her. Wenn der Zirkus kommt, beginnen auch in der medialen Welt von heute Kinderaugen zu leuchten und Computer, Gameboys und Fernsehen verlieren plötzlich ihren Reiz.
Einmal ganz eintauchen zu können in das Abenteuer Zirkus und selbst als großartiger Artist auf der Bühne zu stehen – welches Kind träumt nicht davon! Mit ihrem Zirkus-Schulprojekt möchte die Familie Kaselowsky diesen Traum wahr werden lassen. Echte Zirkusluft atmen, in eine neue Rolle schlüpfen und sich dabei selbst auf eine besondere Art spüren und neu erleben, hier wird eine unvergessliche und oft auch prägende Erfahrung möglich.
Dieses Erleben und Erfahren steht in einem breiten pädagogischen Kontext.
Pädagogische Ziele des Zirkusprojekts:
Persönlichkeitsbildung
In der Rolle des Zirkusartisten erfährt und entdeckt das Kind eigene Fähigkeiten und Stärken, aber auch Grenzen, ganz neu. Das Ich-Gefühl im Sinne von Selbstsicherheit, Selbstkontrolle und Selbstvertrauen wird in hohem Maße angesprochen und unterstützt. Zur Beherrschung der artistischen Disziplinen müssen beispielsweise Ängste überwunden und Überheblichkeiten abgelegt werden. Bei der Aufführung steht das Kind im Rampenlicht und erfährt mit dem Applaus die krönende Anerkennung der vollbrachten Leistung.
Förderung sozialer Kompetenzen
Teil einer Zirkusaufführung zu sein, bedeutet Teil eines Ganzen zu sein. Jedes Kind spürt und erfährt, dass man sich im Zirkus aufeinander verlassen können muss und kann. Das erfordert und fördert zugleich rücksichtvolles und zuverlässiges Verhalten, wie auch die Bereitschaft, Verantwortung für andere zu übernehmen. Zusammen fiebern alle auf den gemeinsamen Auftritt hin, so dass Gemeinschaft intensiv erlebt wird.
Förderung motorischer Fähigkeiten
Die verschiedenen artistischen Disziplinen kommen dem natürlichen Bewegungsdrang der Kinder entgegen, die Motorik wird geschult, Körpergefühl und Körperwahrnehmung (Tast- und Gleichgewichtssinn, Körperspannung, Bewegungskoordination etc) werden positiv beeinflusst. Oft wirken solche Bewegungserfahrungen nachhaltig. Über Wochen hinweg spielen die Kinder weiter Zirkus nach und entwickeln insgesamt mehr Freude an bewusster körperlicher Bewegung.
Bei folgenden Disziplinen konnten die vorgenannten Ziele verwirklicht werden:
Arbeit mit Tieren: Hundedressur, Taubendressurartistische Gewandtheit ( schwingen, schaukeln, stützen, balancieren, springen, hüpfen, hängen ): Trapez, französischer Halbmond, Drahtseil
Akrobatik und Spaß: Clownsnummern
Jonglieren